Stützrad – lohnt sich die Nachrüstung an Ihrem Anhänger?

Stützrad – lohnt sich die Nachrüstung an Ihrem Anhänger?
Auf den ersten Blick wirkt es unscheinbar, doch das Stützrad ist ein Zubehör, das die Handhabung eines Anhängers im Alltag erheblich erleichtert. Direkt hinter der Kugelkupplung am Deichsel montiert, erfüllt es mehrere zentrale Funktionen – von der Stabilisierung über den Schutz mechanischer Komponenten bis hin zur Erleichterung des Rangierens. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Vorteile ein Stützrad bietet, wie es eingesetzt wird und wann seine Montage nahezu unverzichtbar ist.
Was ist ein Stützrad?
Ein Stützrad ist ein technisches Element, das vorne an der Deichsel eines Anhängers montiert wird. Es besteht in der Regel aus einem drehbaren Rad (aus Gummi oder Metall), einer höhenverstellbaren Führung und einer Befestigungsklemme. Hochwertige Modelle verfügen zusätzlich über Kugellager, eine Schwenkfunktion oder sogar eine Hubmechanik.:
Hauptaufgabe des Stützrads ist es, das Bewegen und Abstellen des Anhängers zu erleichtern, für Stabilität beim Be- und Entladen zu sorgen und den Druck auf die Kugelkupplung zu reduzieren.
Stabilität beim Be- und Entladen
Eine der wichtigsten Funktionen des Stützrads ist die horizontale Ausrichtung des Anhängers, wenn dieser nicht mit einem Fahrzeug verbunden ist. So wird das gefährliche Kippen verhindert – besonders hilfreich beim Beladen mit schweren oder losen Gütern. Eine waagerechte Ladefläche minimiert das Risiko eines ungewollten Verrutschens der Ladung.
Auch beim Entladen – egal von welcher Seite – bleibt der Anhänger stabil. Das erhöht nicht nur die Arbeitssicherheit, sondern schont gleichzeitig die Konstruktion.
Schutz der Kupplung vor Beschädigungen
Die Kugelkupplung stellt die Verbindung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug her und ist hohen Belastungen ausgesetzt – vor allem im Stand oder beim Rangieren ohne Auto. Ohne zusätzliche Abstützung kann es zu übermäßiger Abnutzung, Verformungen oder gar Beschädigungen kommen.
Ein Stützrad entlastet diesen Bereich, schützt vor dem Aufschlagen auf den Boden und verlängert die Lebensdauer der gesamten Anhängerkonstruktion.
Leichteres Rangieren – weniger Kraftaufwand
Ohne Stützrad ist das Verschieben eines Anhängers auf dem Hof, in der Einfahrt oder in der Garage oft sehr mühsam. Das Anheben der Deichsel von Hand erfordert Kraft – bei schweren Anhängern ist es teilweise gar nicht möglich.
Mit einem montierten Stützrad hingegen kann der Anhänger auch alleine und ohne große Anstrengung manövriert werden. Ob präzises Einparken, Positionieren vor dem Tor oder Rangieren im engen Raum – alles wird spürbar einfacher und sicherer.
Erweiterte Funktionen wie ein integrierter Feststeller, geländegängige Luftbereifung oder ein kugelgelagerter Mechanismus erhöhen den Komfort zusätzlich – besonders unter schwierigen Bedingungen.
Wann ist ein Stützrad unverzichtbar?
Zwar schreibt die deutsche Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nicht in jedem Fall ein Stützrad vor, in der Praxis ist es jedoch bei vielen Anhängertypen unerlässlich – besonders wenn diese regelmäßig bewegt oder ohne Fahrzeug abgestellt werden.
Nahezu obligatorisch ist ein Stützrad bei:
- schweren Anhängern mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 750 kg,
- Autotransportanhängern,
- Anhängern im gewerblichen Einsatz – etwa auf Baustellen oder im Güterverkehr.
Empfohlene Einsatz:
Häufige Nutzung
Wird der Anhänger regelmäßig ab- und wieder angekuppelt oder verschoben, spart ein Stützrad Zeit, Kraft und Materialverschleiß.
Betrieb auf unebenem Gelände
Auf weichen, schrägen oder unbefestigten Untergründen ist das horizontale Ausrichten ohne Stützrad kaum möglich. Höhenverstellbare Modelle passen sich ideal an den Untergrund an.
Bedienung durch eine Person
Wer den Anhänger alleine bedient, profitiert besonders vom Stützrad – es ersetzt das manuelle Anheben der Deichsel und erleichtert das An- und Abkuppeln enorm.
Längere Standzeiten
Steht ein Anhänger länger ohne Stützrad, kann es zu Schäden an der Kupplung oder gar an der Elektroverbindung kommen. Kabel und Stecker, die auf dem Boden liegen, verschmutzen schnell oder brechen. Das Stützrad hebt die Deichsel sicher an und schützt alle sensiblen Bauteile.
Welches Stützrad ist das richtige?
Bei der Auswahl sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Tragfähigkeit – passend zum Gewicht des Anhängers und seiner maximalen Zuladung.
- Rohrdurchmesser – je schwerer der Anhänger, desto stabiler sollte die Rohrführung sein.
- Bodenbeschaffenheit – auf weichem Untergrund sind luftbereifte Räder besser geeignet, auf Asphalt reichen Vollgummiräder aus.
- Höhenverstellung – prüfen Sie, ob die Hubhöhe zum Fahrzeug und Einsatzgebiet passt.
- Befestigungssystem – die Klemmen sollten exakt zur Deichselform passen und sich fest verschrauben lassen.
Empfehlenswerte Hersteller sind u.a. AL-KO, Knott, Winterhoff oder Unitrailer – sie stehen für geprüfte Qualität und Ersatzteilverfügbarkeit in Deutschland und der EU.
Sicherer Einsatz – das sollten Sie beachten
Damit ein Stützrad sicher und effektiv genutzt werden kann, sind einige Grundregeln zu beachten:
- Nach dem Ankuppeln hochkurbeln: Das Rad muss in Fahrposition verstaut und gesichert werden. Andernfalls kann es während der Fahrt beschädigt werden.
- Gegen Verdrehen sichern: Nach dem Hochkurbeln sollte das Stützrad mit der Klemme oder einer Blockierschraube fixiert werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Reifendruck, Befestigungsschrauben, Spiel im Lager und Gängigkeit des Mechanismus.
- Nicht überlasten: Das Stützrad ist nicht für den Dauerbetrieb unter Volllast gedacht – für längeres Abstellen empfehlen sich zusätzliche Stützfüße.
Fazit – kleine Investition, großer Nutzen
Ein Stützrad ist eine vergleichsweise günstige Anschaffung mit großem Mehrwert. Es verbessert die Sicherheit beim Umgang mit dem Anhänger, schützt sensible Komponenten und erhöht den Bedienkomfort – sowohl für private Nutzer als auch im gewerblichen Bereich.
Wer seinen Anhänger regelmäßig nutzt, sollte auf ein hochwertiges Stützrad nicht verzichten. Es erleichtert das Rangieren, schützt die Kupplung und spart auf lange Sicht Kosten für Reparatur und Ersatzteile. Eine Nachrüstung lohnt sich – funktional und wirtschaftlich.
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