Sie fahren einen PKW mit voll beladenem Anhänger ohne eigene Bremse. Was ist zu beachten?
Sie fahren einen PKW mit voll beladenem Anhänger ohne eigene Bremse. Was ist zu beachten?
Der ein oder andere Fahrzeugbesitzer hat sich schon einmal die Frage gestellt, ob sich nicht ein PKW-Anhänger zu kaufen lohnt. Immerhin besitzt ein Anhänger einen großen praktischen Nutzen und ist vielseitig einsetzbar. Selbst wenn man in die Ferien zum Campen fährt kann ein kleiner PKW-Anhänger äußerst nützlich werden. Bei der Vielzahl der zu beachtenden Einzelheiten wollen wir uns an dieser Stelle damit befassen, wie es sich mit einem Anhänger verhält, der voll beladen ohne eigene Bremse auskommt.
Ungebremste und gebremste Anhänger
Sie wollen einen PKW mit voll beladenem Anhänger ohne eigene Bremse fahren. Was ist zu beachten? Generell sind bei PKW-Anhängern bis 750 kg laut Vorschriften keine Bremsen erforderlich. Hingegen haben größere PKW-Anhänger Anlaufbremsen, wie z.B. Wohnwagen. Diesel funktioniert so, dass die Kraft über mechanische Hebel von der Anhängerkupplung auf die Zugkugelkupplung auf die Bremsen des Anhängers übertragen wird. Wenn also die Masse eines größeren Anhängers bei größerer Geschwindigkeit stoppen soll, würde damit ein sicherer Bremsweg gewährleistet. Somit unterscheiden wir bei PKW Anhängern zwei Anhänger-Typen: Gebremste Anhänger mit eigener Bremsvorrichtung und ungebremste. Für beide Anhängertypen ist im Fahrzeugschein bzw. in der Zulassungsbescheinigung des Zugfahrzeugs die maximale Anhängelast eingetragen, die nicht überschritten werden darf. Solche Lasten variieren stark und liegen zwischen wenigen Hundert Kilogramm bis zu 3,5 Tonnen.
Den Anhänger richtig beladen
Vorab wäre natürlich zu klären, ob wir für unseren ungebremsten Anhänger eine spezielle Führerscheinklasse benötigen. Für den kleinen ungebremsten Anhänger (bis 750 Kilo zulässiges Gesamtgewicht) genügt der Führerschein der Klasse B. Davon abgesehen ist einer der wichtigsten Punkte, die zu beachten sind: Den Anhänger richtig beladen. Unerlässlich für die Sicherheit ist die verantwortungsvolle Beladung eines PKW-Anhängers. Und das gilt nicht nur für große und schwere Anhänger wie zum Beispiel Wohnwagen, Bootstrailer oder Pferdeanhänger. Denn auch schon bei kleinen, leichten und ungebremsten Anhängern kann die Überladung beziehungsweise falsche Beladung schlimme Folgen haben, wie zahlreiche Brems- und Ausweichtests gezeigt haben. Im schlimmsten Fall gerät das Gespann ins unkontrollierbare Schleudern und stürzt um, was zu weiteren Unfällen anderer Verkehrsteilnehmer führen kann.
Einige Tipps zum richtigen beladen Ihres PKW-Anhängers:
Schwere Lasten unbedingt über der Achse des Anhängers transportieren, auf keinen Fall zu weit vorne oder hinten. Nur so wird eine optimale Straßenlage erzielt und eine optimale Bremswirkung des PKW mitsamt Gespann gewährleistet. Die im Fahrzeugschein eingetragene zulässige Last und die des PKW-Anhängers sollten beim Beladen möglichst ausgeschöpft, keinesfalls aber überschritten werden. Bei der Sicherung der Lasten ist zu beachten, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen, umfallen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Allgemein ist über das Gespann nach hinten hinausragende Ladung deutlich für alle Verkehrsteilnehmer zu kennzeichnen. Hinweis: : Überladung bei PKW-Anhängern wird mit Bußgeldern und Punkten geahndet (bei Anhängern über 2 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht bereits ab mehr als 5 Prozent).
Zusätzliche Anmerkungen
Falls Sie noch nie einen ungebremsten Anhänger gefahren sind, sich aber auf eine vielleicht sogar längere Fahrt vorbereiten wollen, kann man das Fahren Üben berücksichtigen. Hierzu gibt es Verkehrsübungsplätze bzw. das ADAC-Fahrsicherheitszentrum, wo man üben kann. Denn nicht nur das Geradeausfahren und plötzliche bremsen können es in sich haben - auch das Rangieren und Rückwärtsfahren hat seine Tücken. Man sollte immer daran denken, dass sich der Anhänger beim Rückwärtsfahren anders verhält, als man es erwartet: Dieser bewegt sich in entgegengesetzter Richtung des Lenkradeinschlags. Ebenfalls ist große Vorsicht bei starkem Wind oder beim Befahren von Brücken geboten. Große Fahrzeuge mit Anhängern haben eine größere Windangriffsfläche als kleine. Auch leere Anhänger sind windanfälliger als Anhänger mit voller Ladung. Ein wichtiger Hinweis für ein richtiges Verhalten in Gefahrensituationen: Falls der Hänger doch mal ins Wanken gerät, empfehlen wir, die Geschwindigkeit durch leichtes Bremsen vorsichtig zu verringern, anstatt der Pendelbewegung hektisch entgegen zu lenken.
Spanngurte und Ladenetze
Welche Utensilien und Gegenstände helfen bei einer richtigen Beladung Ihres ungebremsten PKW-Anhängers? Dazu gehören u.a. Spanngurte und Ladenetze. Spanngurte sichern sperrige Gegenstände, wie Bretter und Latten. Die Ladung sollte dabei nicht weiter als 1 Meter nach hinten hinausragen. Bei längeren Gegenständen müssen diese mit einer roten Tafel oder Fahne kenntlich gemacht werden. Bei einer Beladung von diversen kleineren Gegenständen, sollte man zur Sicherung der Ladung ein sogenanntes Ladenetz verwenden. Das Netz wird über den PKW-Anhänger gezogen und mit Gurten festgezogen. Falls dann Fahrbahnunebenheiten auftreten sollten, werden keine Gegenstände vom Anhänger fallen.