Vorbereitung des Bootsanhängers auf die Saison – worauf müssen Sie besonders achten?
Die Bootsanhänger müssen – ebenso wie alle anderen Autoanhänger – regelmäßig von einer Prüfstelle (TÜV o.ä.) geprüft werden. Nach dem Kauf ist die nächste Prüfung nach drei Jahren fällig, danach sind das jede zwei Jahre. Dies bedeutet aber nicht, dass der Bootsanhänger nur alle zwei Jahre gründlich gecheckt werden soll.
Ein vollständiger Check nach jedem Winter – am besten bei einem Profi
Die Kontrolle des Zustands des Bootstrailers sollte sich nicht nur auf das gesetzlich Vorgeschriebene beschränken. Nach jedem Winter – also nach einer Periode, in der weder das Boot noch der Anhänger benutzt wurde – ist ein solcher Check aus Sicherheitsgründen fällig, oder zumindest wärmstens empfohlen. Es geht ja um die Sicherheit – nicht nur Ihre, sondern auch die von anderen Verkehrsteilnehmern.
Was muss also im Rahmen eines solchen Checks unbedingt gemacht werden?
Als Erstes wird die TÜV-Plakette überprüft – wenn die Prüfung noch nicht fällig ist, können weitere Elemente und Baugruppen untersucht werden.
Räder und Reifen
Der Zustand der Bereifung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Fahreigenschaften und die Sicherheit des Anhängers. Nach dem Winter werden die Reifen genau untersucht – nicht nur die Profiltiefe, sondern auch der Reifendruck. Der Druck muss an das zu transportierende Boot angepasst sein. Bei Bedarf werden die Reifen gewechselt. Bei den Rädern wird das Anziehmoment der Schrauben sowie der Zustand der Felgen kontrolliert – handelt es sich um Stahlfelgen, müssen Sie auf eventuelle Korrosion überprüft werden, die nach der kalten und feuchten Jahresphase auftreten konnte.
Bremsen und Radlager
Diese Untersuchung ist für einen Bootsanhänger absolut überlebenswichtig – sowohl für den Anhänger als auch für Ihr Boot. Hierzu ist es auch erforderlich, den Anschluss zwischen dem Anhänger und dem Zugfahrzeug zu überprüfen. Beim Radlager sollen vor allem die Geräusche beachtet werden, die dort eventuell zu hören sind. Dies kann ein Anzeichen sein, dass etwas repariert oder ausgetauscht werden muss.
Elektrik
Wie bei jedem Anhänger ist die Beleuchtung auch bei einem Bootsanhänger ein zentrales Thema. Es soll auf jeden Fall ein vollständiger Test aller Leuchten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass z.B. das Rückfahrlicht und die Blinker richtig funktionieren. Auch der Zustand der Stecker soll gründlich untersucht werden – sollte Schmutz oder Korrosion dort zu sehen sein, müssen sie unbedingt entfernt werden, damit die Funktionsfähigkeit der Elektroinstallation über die ganze Saison gewährleistet wird – sonst muss der Stecker eventuell auch ausgetauscht werden. Ein wenig Öl oder Kontaktspray für die Stecker schadet bestimmt auch nicht – bei einem professionellen Service ist das Standard.
Untersuchung der Gesamtkonstruktion
Frost, Feuchtigkeit und Salz können auch für das Skelett des Anhängers gefährlich sein. Hierbei handelt es sich nicht um potenzielle Korrosion an Stahlteilen, sondern auch um die Verformung, die z.B. auf die Temperaturveränderungen zurückzuführen ist.
Auch Schmutz kann hier ein wichtiges Thema sein. Natürlich soll der Anhänger noch vor der Wintersaison gründlich gereinigt werden, es kann aber sein, dass er über die Wintersaison an einem Ort gelagert wurde, an dem eine Verschmutzung nicht ausgeschlossen ist. Bevor Sie mit dem Anhänger und dem Boot in den Urlaub fahren, sollte alles definitiv sauber sein.
Ein besonders wichtiger Punkt sind die Schweißnähte – sie werden immer genau untersucht.
Die Befestigungsausstattung
Hierbei handelt es sich vor allem um die Spanngurte. Wenn das Boot sich bereits auf dem Hänger befindet, sollen sie etwas gelöst werden. Auch ohne Spanngurte soll das Boot sich auf dem Anhänger nicht bewegen und so kann man besser erkennen, ob die Gurte irgendwo Risse oder Scheuerstellen haben. Im Zweifelsfall sollen sie lieber ausgetauscht werden – man kann sie z.B. bei uns erwerben und sie kosten definitiv weniger als die Deckung von eventuellen Schäden, die durch den Einsatz von beschädigten Gurten entstehen können.
Unterlegkeile und Auflagen für die jeweiligen Teile des Bootes
Die Unterlegkeile gehören zur Pflichtausstattung des Bootsanhängers, deswegen sollte nicht nur das Vorhandensein, sondern auch der Zustand geprüft werden. Meistens handelt es sich um Kunststoffkeile, die mit der Zeit spröde werden können.
Die Auflagen für den Bug, den Rumpf und die Seiten sollen weiterhin passgenau sein – dies kann sich über die Wintersaison leider ändern, weil sie z.B. durch die Temperaturschwankungen sich verformen. Sollte dies auftreten, ist der Ersatz der Auflagen die einzige vernünftige Lösung.
Nicht an der Sicherheit sparen
Auch wenn der Zustand unseres Bootsanhängers uns scheint, nach der Wintersaison einwandfrei zu sein, raten wir dringend davon ab, nur aufgrund dieses visuellen Eindrucks auf den jährlichen Check zu verzichten. Nur nach einem solchen Check können Sie sicher und bedenkenlos mit Ihrem Boot die Saison beginnen.
